Was tun bei Zahnfleischwucherung? Erfahren Sie, wie Symptome entstehen, welche Ursachen infrage kommen und welche Behandlungen wirklich helfen. Gesundes Zahnfleisch (Gingiva) erscheint blassrosa, liegt fest an den Zähnen an und bildet einen dichten Abschluss zum Kieferknochen.
Kommt es jedoch zu einer übermäßigen Vermehrung oder Vergrößerung der Zahnfleischzellen, spricht man in der Zahnmedizin von einer Zahnfleischwucherung – auch Gingivahyperplasie genannt.
Diese Gewebeveränderung äußert sich meist als auffällige Schwellung und kann, obwohl in vielen Fällen schmerzlos, sowohl ästhetisch als auch funktional belastend sein.
Insbesondere beim Kauen, Sprechen oder Lächeln können ausgeprägte Wucherungen stören. Interessanterweise sind Männer häufiger betroffen als Frauen.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie sich Zahnfleischwucherungen bemerkbar machen, welche Auslöser infrage kommen – und welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.
Was ist eine Zahnfleischwucherung?
Zahnfleischwucherung, medizinisch Gingivahyperplasie oder Gingivahyperplasie, bezeichnet eine gutartige Vergrößerung des Zahnfleischgewebes. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Zellvermehrung im Bereich der Gingiva – meist infolge von Reizungen, Medikamenteneinwirkungen oder hormonellen Einflüssen. Das Fleisch, welches die Zähne ummantelt, erscheint geschwollen, wulstig und kann teilweise über die Zähne wachsen.
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Abgrenzung zu anderen Veränderungen:
Im Gegensatz zu Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) ist eine Wucherung meist nicht von Rötung, Schmerz oder Blutung begleitet. Auch Zahnfleischrückgang (Rezession) ist das Gegenteil einer Wucherung – hier zieht sich das Gewebe zurück, anstatt sich zu vermehren. Zahnfleischwucherungen wirken zwar beunruhigend, sind jedoch in vielen Fällen gut behandelbar und meist harmlos, solange keine Infektion oder andere Grunderkrankung vorliegt.
Gingivahyperplasie oder Gingivahypertrophie – was ist der Unterschied?
In der Zahnmedizin werden Zahnfleischwucherungen in zwei Fachbegriffe unterteilt, je nachdem, was die Ursache der Gewebevergrößerung ist:
- Gingivahyperplasie: Dabei handelt es sich um eine Vermehrung der Zellanzahl im Zahnfleischgewebe. Der Begriff „Hyperplasie“ beschreibt allgemein eine krankhafte Zellneubildung – in diesem Fall führt sie zu einem übermäßig wachsenden Zahnfleisch.
- Gingivahypertrophie: Hier vergrößern sich die vorhandenen Zellen selbst. Die Zunahme des Zellvolumens – nicht der Zellzahl – führt zu einer Schwellung des Zahnfleischs. Das ist mit dem medizinischen Begriff „Hypertrophie“ gemeint.
Wichtig zu wissen:
Ob die Wucherung durch Hyperplasie oder Hypertrophie entsteht, ist für Betroffene im Alltag kaum zu unterscheiden. Beide Formen äußern sich durch ähnliche Anzeichen – wie verdicktes, wulstiges Zahnfleisch – und werden in der Regel nach dem gleichen Therapiekonzept behandelt.
Ursachen für Zahnfleischwucherungen – Überblick
Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasien) entstehen durch verschiedene Auslöser.
Häufig ist es nicht nur ein einzelner Faktor, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Einflüsse, die das übermäßige Wachstum des Zahnfleischs begünstigen.
1. Unzureichende Mundhygiene
Eine der häufigsten Ursachen ist mangelnde Zahnpflege. Werden Plaque und Bakterien nicht regelmäßig entfernt, kommt es zu Entzündungen wie Gingivitis oder Parodontitis – häufige Auslöser für übermäßiges Zahnfleischwachstum.
2. Mechanische Reize
Druckstellen durch schlecht sitzenden Zahnersatz, kieferorthopädische Geräte oder scharfe Kronenränder reizen das Zahnfleisch dauerhaft – was eine Wucherung begünstigen kann. Auch allergische Reaktionen auf Materialien im Mundraum können beteiligt sein.
3. Medikamente mit Nebenwirkungen
Bestimmte Medikamente sind bekannt dafür, als Nebenwirkung Zahnfleischwucherungen zu verursachen – darunter:
Das Absetzen oder Anpassen solcher Medikamente sollte nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. In vielen Fällen bildet sich das überschüssige Gewebe nach Therapieumstellung zurück.
4. Hormonelle Veränderungen
Während der Schwangerschaft kann ein erhöhter Östrogen- und Progesteronspiegel zu einer verstärkten Durchblutung und damit zu Zahnfleischwucherungen führen. Schwangere sollten daher besonders auf Mundhygiene achten und zahnärztliche Kontrollen wahrnehmen.
5. Systemische Erkrankungen
Zahnfleischwucherungen können auch als Begleitsymptom bestimmter Krankheiten auftreten, zum Beispiel:
6. Nährstoffmangel
Ein Mangel an Vitaminen – vor allem Vitamin C – kann die Entstehung von Zahnfleischentzündungen und Wucherungen begünstigen. Eine ausgewogene Ernährung ist daher essenziell für gesundes Zahnfleisch.
7. Reaktion nach Implantation
Nach dem Einsetzen eines Zahnimplantats kann es in seltenen Fällen zu reaktiven Wucherungen kommen, wenn das Gewebe versucht, die Implantatstelle durch überschießendes Wachstum zu „verschließen“ - mehr erfahren Sie unter Weichgewebeaufbau bei Zahnimplantaten.
8. Genetische Veranlagung
Bei der hereditären Gingivahyperplasie handelt es sich um eine erblich bedingte Form der Zahnfleischwucherung. Betroffene sollten regelmäßig zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis erscheinen.
Symptome: Wie erkenne ich Zahnfleischwucherungen?
Zahnfleischwucherungen – medizinisch als Gingivahyperplasie oder -hypertrophie bezeichnet – entwickeln sich häufig schleichend. Anfangs sind bei Zahnfleischerkrankungen wie diese meist nur einzelne Interdentalpapillen betroffen, also die kleinen dreieckigen Zahnfleischbereiche zwischen den Zähnen. Mit der Zeit breitet sich die Veränderung auf das umliegende Zahnfleisch aus.
Typische Symptome sind:
Symptom | Beschreibung |
Schwellung | Das Zahnfleisch wirkt voluminöser, wulstig und kann einzelne Zähne teilweise oder vollständig überdecken. |
Verfärbung | Betroffenes Zahnfleisch erscheint dunkler, häufig rötlich-violett statt blassrosa. |
Blutungen | Leichtes Zahnfleischbluten, vor allem beim Zähneputzen oder Kauen, ist häufig. |
Mundgeruch | Durch die vergrößerten Gewebefalten kann sich Plaque leichter ansammeln – ein häufiger Auslöser für unangenehmen Atem. |
Pseudozahnfleischtaschen | Durch die Schwellung entstehen tiefe Furchen zwischen Zahn und Zahnfleisch, obwohl sich das Gewebe nicht vom Zahn gelöst hat – im Gegensatz zu echten Zahnfleischtaschen bei Parodontitis. |
Je nach Ausprägung kann die Wucherung einzelne Zähne betreffen oder das gesamte Gebiss.
In schweren Fällen können sogar Zahnkronen überwachsen werden, was nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Nahrungsaufnahme und Aussprache beeinträchtigen kann.
Vorbeugung: So halten Sie Ihr Zahnfleisch gesund
Zahnfleischwucherungen lassen sich in vielen Fällen vermeiden – mit der richtigen Pflege und Achtsamkeit im Alltag:
- Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen helfen dabei, hartnäckige Beläge und Reizfaktoren gründlich zu entfernen.
- Konsequente Mundhygiene ist das A und O: Putzen Sie gründlich mit der richtigen Technik und setzen Sie gezielt auf Interdentalbürsten oder Zahnseide zur Reinigung der Zwischenräume.
- Bei neuen Medikamenten, hormonellen Veränderungen (z. B. Schwangerschaft) oder einem Prothesenwechsel frühzeitig den Zahnarzt aufsuchen – so lassen sich negative Reaktionen des Zahnfleischs rechtzeitig erkennen.
- Den allgemeinen Gesundheitszustand im Blick behalten: Erkrankungen wie Diabetes, Mangelernährung oder ein geschwächtes Immunsystem können das Risiko für Zahnfleischprobleme erhöhen.
Mit Aufmerksamkeit und Prävention schützen Sie nicht nur Ihr Gingiva, sondern Ihre gesamte Mundgesundheit nachhaltig.
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Fazit - Zahnfleischwucherung: Frühzeitige Behandlung schützt Ihre Zahngesundheit
Zahnfleischwucherungen sind zwar meist harmlos, können aber ästhetisch stören und Ihre Zahngesundheit im Alltag deutlich beeinträchtigen – sei es beim Kauen, Sprechen oder bei der täglichen Mundhygiene. Besonders wenn sich Plaque oder Zahnstein ansammeln, kann das Gewebe weiter wachsen und zu Pseudozahnfleischtaschen führen.
Bleibt die Zahnfleischwucherung unbehandelt, steigt das Risiko für Entzündungen, Infektionen und mögliche Komplikationen bis hin zu notwendigem Zahnersatz.
Die genaue Ursache zu kennen ist daher entscheidend. Eine frühzeitige Behandlung durch Ihren Zahnarzt oder ein spezialisiertes Team aus der Kieferorthopädie kann helfen, das übermäßige Wachstum zu stoppen und die Gesundheit des Zahnfleisches wiederherzustellen.
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