

Mundschutz (Zahnschutz) beim Sport – nicht nur für Profis
Hinweis: In diesem Artikel geht es nicht um den Mund- und Nasenschutz gegen das Coronavirus.
Vom Boxsport kennt das fast jeder: Wo Fäuste mit aller Macht auf Köpfe treffen, müssen die Zähne vor dem heftigen Aufprall geschützt werden. Doch ein Mundschutz (auch Boxer- oder Zahnschutz genannt) schützt nicht nur die Zähne, und auch in anderen Sportarten kann er verhindern, dass schwerwiegende Verletzungen entstehen und teurer Zahnersatz fällig wird.
Wovor schützt ein Mundschutz?
Ein Mundschutz bedeckt die Zähne und Teile des Kieferknochens. Schläge, Stürze oder Hiebe wirken mit großer Kraft auf den Kopf ein. Das kann zu schmerzhaften und schwerwiegenden Verletzungen am Kieferknochen und an den Zähnen führen, die nicht selten eine Arbeitsunfähigkeit oder teurem Zahnersatz zur Folge haben. Eine typische Sportverletzung ist zum Beispiel das Frontzahntrauma (gestauchte, lockere oder gebrochene Schneidezähne) oder Schäden an Kiefergelenk und -knochen. Der Mundschutz federt die Energie eines Stoßes oder Schlages ab und verhindert diese Verletzungen oder mindert wenigstens die Folgen. Beim American Football mindert der Mundschutz das Risiko einer Gehirnerschütterung: Die starke Druckwelle, die beim harten Aufprall von Ober- und Unterkiefer entsteht, wird durch den Schutz gedämpft.
Bei welchen Sportarten ist ein Mundschutz empfehlenswert?
Nicht nur bei Kampfsportarten muss mit einem absichtlichen oder versehentlichen Aufprall im Gesichtsbereich gerechnet werden. Ein Basketball, ein Handball, der ins Gesicht trifft, ein Puck oder ein Schläger beim Hockeyspielen, die rasante Bergabfahrt mit dem Mountainbike: Wo hohe Energie mit Krafteinwirkung einhergeht, drohen bei einem Treffer böse Schäden an Zähnen und Kiefer. Beim Boxen, Eishockey und American Football ist der Mundschutz Pflicht (beim Football sogar ein Doppelmundschutz für Ober- und Unterkiefer), bei anderen Sportarten wie zum Beispiel Fußball, Geräteturnen, Skateboarding und Inlineskating wird das Tragen empfohlen. Für den Schulsport ist das Tragen eines Schutzes für bestimmte Sportarten in der Schulordnung festgeschrieben.
Welche Anforderungen werden an einen Mundschutz für den Sport gestellt?
- Die Zahnreihen im Ober- oder Unterkiefer müssen bedeckt sein
- Biss und die Kieferstellung dürfen nicht beeinträchtigt werden
- Leistungsfähigkeit, Atmung und Sprache sollte durch den Schutz nicht eingeschränkt werden
- der Mundschutz muss stabil, haltbar und leicht zu reinigen sein
- der Schutz sollte geschmacks- und geruchlos sein
- die Möglichkeit zur Anpassung an das Wechselgebiss bei Kindern und an kieferorthopädische Vorrichtungen sollte gegeben sein
Welche Arten von Zahnschutz gibt es?
Der konfektionierte Mundschutz wird in diversen Größen industriell hergestellt und besitzt praktisch keine Anpassungsmöglichkeiten an den Mund seines Benutzers. Er ist preiswert und sofort erhältlich, sitzt aber lose im Mund und kann dadurch Belastungen nicht gleichmäßig verteilen. Scheuerstellen und die Überlastung einzelner Zähne können die Folge sein.
Ein Schutz aus thermoplastischem Material wird vorgefertigt ausgeliefert und nach dem Erhitzen (in kochendem Wasser) durch Andrücken an die Zähne des Benutzers angepasst. Er kostet ebenfalls nicht viel, absorbiert mit mäßiger Passform nur Schläge, schützt das Zahnfleisch nicht und kann einwirkende Kräfte nicht gut verteilen. Ähnlich sieht beim Mundschutz aus Zweikomponentenkunststoff aus, dieser wird allerdings durch Aushärten von zwei Materialien an den Mund angepasst. Wenn das Anpassen an die Zähne misslingt, ist der Mundschutz nicht mehr verwendbar.
Die sicherste und auch teuerste Variante (etwa 150–200 Euro) ist der individuell angefertigte Mundschutz. Dafür nimmt der Zahnarzt einen Abdruck von Zähnen und Kiefer. Aus diesem Abdruck stellt das Zahnlabor ein Gipsmodell her, das exakt die aktuelle Mundsituation wiedergibt. Anhand des Gipsmodells wird dann ein Mundschutz hergestellt, der wie angegossen sitzt. Die sehr gute Passform ist angenehmer zu tragen, sie federt Schläge am besten ab und absorbiert die Schlagkraft. Auf die Anfertigung eines individuellen Zahnschutzes muss der Benutzer einige Tage warten.
Wie wird der Zahnschutz gereinigt?
Speichel kann einfach mit Wasser abgespült werden. Mit einer weichen Zahnbürste und etwas neutraler Seife kann der Mundschutz auch geputzt werden. Zahnpasta eignet sich nicht dazu, da sie Schleifpartikel enthält und die Oberfläche beschädigen kann.
Fazit:
Sport ist gesund, und Bewegung ist wichtig. Ihre Zähne können ein Leben lang erhalten bleiben, auch wenn Sie Action bevorzugen. Nicht nur bei Kampf- oder Ballsportarten empfehlen wir: Schützen Sie Zähne und Kiefer vor Verletzungen mit einem angepassten Zahnschutz. Wenn es dennoch zu einem Zahnverlust kommen sollte, können Sie sich hier über preisgünstigen Zahnersatz mit fünf Jahren Garantie informieren: