Wackelzahn – wann fallen die Milchzähne aus?

Ein Wackelzahn im Milchgebiss ist für Kinder und Eltern gleichermaßen aufregend. Mädchen und Jungen freuen sich auf lustige Zahnlücken und den Besuch der Zahnfee, und Eltern wird klar, dass die Sprösslinge langsam groß werden. Beim Zahnwechsel werden die Kinderzähnchen von den darunter heranwachsenden "Erwachsenenzähnen" nach oben geschoben, verlieren den Halt und beginnen zu wackeln. Der Zeitpunkt dafür kann sehr unterschiedlich ausfallen, denn jedes Kind entwickelt sich anders. Lesen Sie hier was Sie beim Zahnwechsel Ihres Nachwuchses beachten sollten.

Wann kommen und wann gehen die Milchzähne?

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Die Milchzähne erscheinen bei Kleinkindern bis zu einem Alter von etwa drei Jahren. Diese erste Garnitur Zähne besteht lediglich aus 20 Exemplaren: Im Ober- und Unterkiefer gibt es jeweils vier Milchschneidezähne, zwei Milcheckzähne und vier Milchbackenzähne. Die ersten lockeren Zähne bekommen Kinder meistens im Alter zwischen vier und sechs Jahren. Es kann aber auch schon früher – allerdings auch erst etwas später – passieren, dass sich ein Milchzahn für immer verabschiedet. Für die Kleinen ist das ein durchaus spannendes Ereignis und bei der Einschulung präsentieren die meisten Schulkinder schon stolz die deutlich erkennbaren Lücken in ihrem Gebiss. Als Erstes fallen die Zähne aus, die zuerst gekommen sind. Dabei gehen die unteren Schneidezähne mit gutem Beispiel voran, danach lockern sich die oberen Schneidezähne.

 

Was passiert mit dem ausgefallenen Wackelzahn?

Mit dem ersten Wackelzahn steigt bei Kindern die Vorfreude. Viele wissen schon von der Zahnfee, diesem legendären Fabelwesen, das den ersten ausgefallenen Milchzahn holt und dafür ein kleines Geschenk zurücklässt. Den Zahn legt das Kind unter sein Kopfkissen. Nachts schleicht die Zahnfee heimlich ins Zimmer und schnappt sich den Zahn. Zur Belohnung für die Tapferkeit angesichts des Zahnverlustes legt sie stattdessen eine Münze, ein Spielzeug oder einen Dankesbrief hin. Mit dieser alten Tradition, die es in abgewandelter Form auch in vielen anderen Ländern gibt, wird die Übergangsphase des Zahnwechsels spielerisch eingeläutet und die stolzen Eltern können die Milchzähne zur Erinnerung verwahren.

Brauchen auch Wackelzähne Pflege?

Auch wenn sie später wieder ausfallen: Schon der erste Milchzahn muss von Anfang an gründlich geputzt werden. Und das gilt genauso für die Wackelzähne. Sie können durch den dünneren Zahnschmelz leicht Karies bekommen, vor allem, wenn das Kind (und welches Kind tut das nicht) Süßes liebt. Karies kann sich auch auf das bleibende Gebiss übertragen.

Lose Zähne und Lücken während des Zahnwechsels machen die Zahnpflege nicht gerade einfach. Manche Kinder vernachlässigen in dieser Zeit ihre Zahnpflege, selbst wenn sie vorher motiviert und mit Eifer ans Zähneputzen gegangen sind. Eltern sollten deshalb mit gutem Vorbild vorangehen, ihren Nachwuchs beim Zähneputzen unterstützen und auch nachhelfen. Zusammen Zähneputzen macht zum Beispiel viel mehr Spaß als alleine. Auch für Kinder mit Milchzähnen oder Wackelzähnen gilt: Zweimal täglich Zähneputzen und zweimal jährlich zum Zahnarzt, damit auch die neuen Zähne von Anfang an gesund bleiben.

Warum sollten Eltern auf die Sechs-Jahr-Molaren besonders achten?

Die Sechs-Jahr-Molaren sind die ersten bleibenden Backenzähne (Molaren). Für sie gibt es aber keinen Wackelzahn, da an dieser Stelle vorher kein Milchzahn herausfällt. Die Sechs-Jahr-Molaren brechen im Alter von etwa sechs Jahren (daher der Name) in die Mundhöhle durch. Backenzähne besitzen viele kleine Fissuren auf ihrer Kaufläche, in denen sich Speisereste und Bakterien festsetzen können. Das Risiko für Karies ist bei schlechter Zahnpflege groß. Mamas und Papas sollten deshalb die Zähne ihrer Kinder sorgfältig kontrollieren und die neuen Sechser-Backenzähne dabei nicht übersehen. Sie müssen von Anfang an gründlich geputzt werden, da sie im Idealfall das ganze Leben halten.

Bereiten Wackelzähne beim Ausfallen Schmerzen?

Milchzähne sind klein und haben zartere Wurzeln, einen geringeren Mineralstoffgehalt und einen dünneren Zahnschmelz als erwachsene Zähne. Sie sind speziell für die kleinen Kiefer von Kindern gedacht. Mit fortschreitendem Wachstum drängen unterhalb der Milchzähne die bleibenden Exemplare an die Oberfläche. Die Wurzeln der Milchzähne zersetzen sich dabei allmählich und werden von den bleibenden Zähnen resorbiert. Damit wird der Milchzahn zum Wackelzahn und fällt schließlich aus.

Dieser Prozess bereitet normalerweise keine Schmerzen. An einem Wackelzahn spielen Kinder ohnehin ständig mit der Zunge oder dem Finger herum, bis er schließlich aufgibt. Nur in seltenen Fällen kann es notwendig werden, dass der Zahnarzt in der Praxis mit einer kleinen Zange nachhilft. Falls ein Wackelzahn unbeabsichtigt verschluckt wird, ist das medizinisch und verdauungstechnisch kein Problem. Nur die Zahnfee geht dann leider leer aus.

Fazit

Wackelzähne bei Kindern sind spannend und deuten darauf hin, dass sich etwas verändert und die Sprösslinge langsam heranwachsen. Eltern sollten ihren Nachwuchs unterstützend und behutsam durch diese Zeit begleiten und die Gelegenheit nutzen, ihren Kindern richtige und sorgfältige Zahnpflege beizubringen. Die bleibenden Zähne sollten genau wie die ersten Zähne gut gepflegt werden, damit sie ein Leben lang gesund bleiben.