Zahnimplantate: Notwendigkeit, Risiken und Kosten

Bester Halt und höchste Ästhetik: Zahnimplantate sind eine innovative zahnmedizinische Versorgungsart, die immer beliebter wird. Der anspruchsvolle operative Eingriff belohnt Patienten mit überzeugenden Behandlungsergebnissen und hervorragenden optischen und funktionalen Vorteilen. Allerdings gelten Zahnimplantate als Luxus, da die Regelleistungen der Krankenkassen andere Versorgungen für fehlende Zähne vorsehen und fast alle Kosten vom Patienten getragen werden müssen. Aber wie sieht es mit Risiken und möglichen Komplikationen aus? Erfahren Sie hier, was Sie über Zahnimplantate oder auch bekannt als Zahnersatz auf Implantaten wissen müssen.

Was ist ein Zahnimplantat?

Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel aus Titan oder Zirkonkeramik. Diese künstliche Zahnwurzel wird vom Implantologen in eine speziell dafür geschaffene Bohrung in den Kieferknochen eingesetzt. Im Laufe einiger Monate verwächst der Knochen mit dem Implantatkörper, der mit seinem Gewinde auf den ersten Blick fast wie ein Dübel aussieht. Zahnimplantate ersetzen einzelne Zähne, bieten aber auch Zahnersatz, festsitzenden Brücken oder Prothesen eine sichere Befestigungsbasis. Bei mehrteiligen Implantaten verbindet ein Abutment (englisch für Stütz- oder Brückenpfeiler) den Zahnersatz mit dem Implantatkörper. Zahnärztliche Implantologie wird seit über 30 Jahren erfolgreich angewendet. Es ist das beste verfügbare Hilfsmittel zur Unterstützung von Ersatzzähnen und ermöglicht, dass sich Ihre künstlichen Zähne natürlich anfühlen, aussehen und wie Ihre echten Zähne funktionieren.

Ist ein Zahnimplantat das Richtige für mich?

Ihr Implantologe wird Sie vor einer Implantation gründlich untersuchen und beraten. Karies und Parodontitis müssen vorher therapiert werden, nicht erhaltungsbedürftige Zähne werden gezogen, Kaufunktionsstörungen sollten abgeklärt werden. Sehr wichtig ist das Knochenvolumen des Kiefers: Je nachdem, an welcher Stelle das Implantat gesetzt werden soll, muss genug Knochensubstanz vorhanden sein. Mangelt es an ausreichender Knochensubstanz, kann ein Knochenaufbau ein Implantat dennoch ermöglichen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt, Hirnschlag, eine fortgeschrittene Krebserkrankung, die Bluterkrankheit, Drogenabhängigkeit oder Diabetes sind eindeutige Gegenanzeigen, bei denen kein Implantat gesetzt werden sollte. Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Periimplantitis (einer Entzündung des Implantatbetts mit Knochenabbau); zudem halten Implantate bei Rauchern schlechter. Eine gewissenhafte Mundhygiene ist Grundvoraussetzung für den Erhalt von Implantaten. 

Welche Vorteile hat ein Zahnimplantat?

Die Implantologie bietet nicht nur ästhetischen Zahnersatz, sie kann auch die Aussprache der Patienten deutlich verbessern. Nach abgeschlossener Behandlung ist ein Unterschied zwischen dem eigentlichen Zahnersatz und den gesunden Zähnen nicht zu erkennen. Dieser Eingriff kann das Selbstbewusstsein der Patienten stärken und ihnen das Lächeln und ihre Ausstrahlung zurückgeben. Implantate sitzen nach erfolgreicher Implantation bombenfest: Im Gegensatz zu einem herausnehmbaren Zahnersatz ist es möglich, mit einem festen Zahnersatz jegliche Speisen und Getränke zu sich zu nehmen, ohne Angst zu haben, dass der Zahnersatz verrutscht oder herausfällt. Selbst ein zahnloser Kiefer kann mit implantatgetragenen Prothesen wieder mit einem vollständigen Gebiss lächeln (All-on-4). Bei regelmäßiger Kontrolle durch Ihren Zahnarzt und einer guten Mundhygiene kann das Implantat und der dazugehörige Zahnersatz ein Leben lang halten.

Welches mögliche Risiko gibt es bei der Implantation?

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei der Implantation Gesundheitsrisiken auftreten. Es können zum Beispiel Entzündungen an der künstlichen Zahnwurzel entstehen (Periimplantitis) bis hin zu Infektionen im Kieferknochen und Schäden an den eigenen Zähnen oder Blutgefäßen auftreten. Implantate, die in die Kieferhöhle ragen, können Nebenhöhlenprobleme verursachen und den Heilungsprozess nach der Behandlung gefährden. In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen kommen. Dem Verlust von Zähnen und der Notwendigkeit einer zahnärztlichen Implantation können Sie vorbeugen, indem Sie zweimal im Jahr zur Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt erscheinen, eine gute Pflege Ihrer natürlichen und künstlichen Zähne praktizieren und ggf. regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen. 

Wie lange muss ein Implantat einheilen?

In der Regel beträgt die Einheilung des Zahnersatzes im oberen Kieferknochen nach der Implantat-OP ca. 4–6 Monate, im unteren Kieferknochen dauert es etwa  3–4 Monate. Die Phase der Einheilung kann jedoch je nach Knochenaufbau und Heilungsverlauf variieren. Muss vorher noch ein Zahn gezogen werden, kann sich der Verlauf um einige Zeit nach hinten verschieben, da zunächst das Zahnfleisch vollständig ausheilen muss. Sofortimplantate werden gleich nach dem Ziehen des Zahns in das leere Zahnfach eingesetzt. Sie können unter bestimmten Voraussetzungen gleich mit einem Provisorium versehen werden. Bei der Einheilung gibt es zwei unterschiedliche Varianten:

  • Offene Einheilung: Hier ragt die auf das Implantat aufgeschraubte Einheilkappe durch die Schleimhaut. Die Einheilkappe formt dabei das Zahnfleisch, das sich später eng an den Zahnersatz schmiegen soll. Der große Vorteil der offenen Einheilung besteht darin, dass kein zweiter Eingriff notwendig ist, um das Implantat wieder freizulegen. Eventuell wird die dunkle, metallische Implantatschulter später am Kronenrand sichtbar sein.
  • Geschlossene Einheilung: Bei der geschlossenen Einheilung wird die Schleimhaut nach dem Eingriff über dem Implantat vernäht. Das Implantat kann geschützt in Ruhe ausheilen. Nach der Einheilung der künstlichen Wurzel wird die Schleimhaut mit einem kleinen Schnitt wieder geöffnet, um den Zahnersatz am Implantat befestigen zu können.

Wann muss ein Knochenaufbau durchgeführt werden?

Um eine fehlende Zahnwurzel zu ersetzen, wird ein Zahnimplantat in den Kieferknochen eingesetzt. Normalerweise besteht diese künstliche Zahnwurzel aus Titan und ist mit einem Gewinde versehen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Behandlung ist der Knochenaufbau des Kiefers. Da sich das Implantat nach einiger Zeit mit dem Knochen verbindet, muss er ausreichend Substanz besitzen, um das Zahnimplantat zu stützen. Ein erfolgreicher Knochenaufbau ermöglicht es dem Kiefer, stark genug zu sein, um die künstliche Zahnwurzel zu tragen und verbessert das Ergebnis der platzierten Implantate erheblich.

Wie wird der Kieferknochen bei der Implantat-Behandlung aufgebaut?

Nicht ausreichende Knochensubstanz im Kiefer sollte keinen Patienten davon abhalten, Zahnimplantate zu erhalten. Es gibt Verfahren zum Wiederaufbau des Kieferknochens. Bei einer Knochentransplantation entnimmt der Chirurg einen Teil des Knochens aus dem Körper oder verwendet ein spezielles Knochentransplantationsmaterial und transplantiert es auf den Kieferknochen. Damit der Knochenaufbau erfolgreich ist und ein festes Fundament bilden kann, muss einige Zeit vergehen, bis das eigentliche Implantat eingesetzt werden kann. Wenn der behandelnde Zahnarzt mit Ihrem Knochenaufbau zufrieden ist, kann die Implantation durchgeführt werden.

Wie viel kostet ein Zahnimplantat? 

Die Kosten für eine Zahnimplantat-Behandlung sind im Normalfall abhängig von der Anzahl der Zähne, die ersetzt werden müssen, dem Material für den Implantat-Aufbau und dem Aufwand zur Erstellung des Zahnersatzes. Eine Implantation ist eine reine Privatleistung, die gesetzlichen Krankenkassen zahlen lediglich den Festzuschuss für die Regelversorgung; alle übrigen Kosten werden dem Patienten privat in Rechnung gestellt. Ein Beispiel: Ihnen wurde ein Zahn gezogen. Die Krankenkasse sieht als Regelleistung eine Zahnbrücke vor. Wenn Sie sich für die andersartige Versorgung in Form eines Implantats mit einer Überkronung entscheiden, erhalten Sie von der Krankenkasse den Festzuschuss für die Regelleistung. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach weiteren Informationen und Möglichkeiten der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. 

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Beteiligen sich die gesetzlichen Krankenkasse an den Zahnimplantat Kosten?

Leider nein. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich weder an den Kosten zum Knochenaufbau noch an der computergestützten Diagnostik und ungünstigerweise auch nicht an der eigentlichen Zahnimplantation. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach weiteren Informationen und Möglichkeiten der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Fazit

Ein Zahnimplantat wird immer häufiger zur ersten Wahl als Träger für dritte Zähne. Nach Zahlen der deutschen Gesellschaft für Implantologie wurden 2022 bereits 1,3 Millionen Zahnimplantate in Deutschland eingesetzt. Egal, ob festsitzender oder herausnehmbarer Zahnersatz – die Implantologie bietet eine komfortable, sichere Lösung, die dem Aufbau Ihrer natürlichen Zähne am nächsten kommt. Die Krankenkassen spielen an dieser Stelle leider noch nicht mit und bewerten die Verwendung von Implantaten als medizinisch nicht notwendig.

Hinweis: Dieser zahnmedizinischer Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.


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